Towards decentralized Volunteer Management Systems – Conceptual Approach & Architecture

Markus Weißenbek, Masterarbeit, JKU Linz 2019.

Kurzfassung: Freiwilligenarbeit stellt einen unbezahlbaren Beitrag für unsere Gesellschaft dar und spielt eine enorme Rolle, nicht nur bei der Überwindung großer Krisen, wie die Flüchtlingskrise im Jahr 2015 gezeigt hat, sondern auch bei weitaus kleineren Aktivitäten wie der Betreuung von Kindern oder Jugendlichen. Freiwilligenarbeit umfasst meist kooperative Aktivitäten, an denen andere Menschen bzw. Freiwillige beteiligt sind und ist im Allgemeinen eine unbezahlte Aktivität zum Wohle der Gesellschaft. Während sich viele Menschen freiwillig für große, global agierende Organisationen wie das Rote Kreuz engagieren, sollte die Anzahl jener Freiwilligen, die sich für andere Personen außerhalb einer Organisationsstruktur engagieren, nicht unterschätzt werden. Freiwilligenarbeit wird in der Regel mit Gesundheits- und Krankenpflegediensten in Verbindung gebracht, allerdings geht sie weit über diese Bereiche hinaus und erstreckt sich auch über Bildungseinrichtungen, soziale Dienste, Umweltschutz oder Katastrophenhilfe. Nicht zuletzt aufgrund der großen Zahl von Freiwilligen ist eine umfassende IT-Unterstützung für Freiwilligenorganisationen (VIO) durch sog. Freiwilligenmanagementsystemen (VMS) unabdingbar. VMS werden nicht nur verwendet, um Freiwilligen effizient Freiwilligentätigkeiten zuzuweisen, sondern versuchen, alle Phasen des Freiwilligenprozesses zu unterstützen, einschließlich der Freiwilligenakquise, des Freiwilligenkoordination und der Freiwilligenbindung, z.B. durch Einbeziehung verschiedener Motivationsstrategien.
Während bestehende VMS bereits umfangreiche Funktionalität bei der Unterstützung von VIOs bieten, z.B. bei der Verwaltung von Aufgaben oder Ressourcen, ist die Unterstützung für Freiwillige selbst häufig nicht vorhanden und bspw. vernachlässigt die automatisierte Erfassung und Nutzung bereits erworbener Kompetenzen für andere VIOs und externe Parteien, z.B. Personalagenturen. In dieser Masterarbeit wird das System iVolunteer vorgestellt, welches versucht, diese Probleme zu lösen, indem dezidierte Funktionalitäten für Freiwillige zur Verfügung gestellt werden und untersucht, ”wie ihr Engagement digitalisiert und lebenslang genutzt werden kann”. Auf der Grundlage einer systematischen Ermittlung der Anforderungen wird daher ein digitales Freiwilligen-Ökosystem vorgeschlagen, das sich darauf fokussiert, verschiedene VIOs einzubeziehen, für Interoperabilität zwischen ihnen zu sorgen und es Freiwilligen zu ermöglichen, ihre Kompetenzen nicht nur innerhalb dieser VIOs, sondern auch außerhalb dieser zu nutzen. Um den aktuellen Trend von Datensilos entgegenzuwirken, erhalten Freiwillige die Souveränität über ihre erbrachten Leistungen und erworbenen Kompetenzen und bekommen die Möglichkeit, sie privat zu speichern und zu verwalten. Dies macht eine Verifizierung dieser erforderlich, die auf Basis sog. Blockchain-Technologie” erfolgt um deren Nachweisbarkeit sicherzustellen und somit entsprechendes Vertrauen zu schaffen.